Ausbildungsinhalte
Die Grundlage der TCM liegt im Verständnis der fünf Wandlungsphasen bzw. der fünf Elemente. Dieses Basiswissen, kombiniert mit den Symptomen und äußeren Anzeichen der Patienten, ermöglicht eine fundierte Diagnose nach der TCM.
Themen der Ausbildung:
Geschichte der Akupunktur, ihre Wirkweise, Indikationen und Kontraindikationen
Einführung in die TCM, einschließlich der acht Leitkriterien, sowie die Bedeutung von Yin und Yang und deren praktische Umsetzung
Bedeutung von Qi, Jinye und Jing und deren unterschiedliche Formen in der TCM
Pathogene Faktoren
Lehre der Elemente, Sheng-Zyklus und Ko-Zyklus
Funktionskreise in Physiologie und Ätiologie
Leitbahnen und deren Besonderheiten
Typbestimmung in der TCM
Untersuchungsgang: Inspektion, Auskultation, Geruch, Anamnese und Palpation, inklusive der Untersuchung des Dreierwärmers und druckdolenter Punkte (Triggerpunkte) und deren Symptomzuordnung
Praxisinhalte
In der 6-tägigen Präsenz-Praxiswoche wird das Basiswissen anhand vieler Praxisfälle vertieft und geübt. Die Teilnehmer lernen, Tiere gekonnt zu untersuchen, eine Diagnose nach der TCM zu stellen und Patienten eigenständig zu behandeln. Die Verbindung der theoretischen Lernunterlagen mit Lehrvideos bereitet die Teilnehmer automatisch auf die praktische Umsetzung vor.
Weitere praxisrelevante Themen:
Bewährte Punktkombinationen, Nadelkunde und verschiedene Stichtechniken
Besonderheiten in der Behandlung verschiedener Situationen
Einsatz und Wirkung der Laserakupunktur, einschließlich der Anwendung von Laserduschen (Low-Level-Therapie, LLT)
Die Ausbildung bietet zudem Einblicke in die westliche Schulmedizin und deren Diagnoseverfahren, um eine Brücke zur TCM-Diagnose zu schlagen. Behandelt werden u. a.:
Praktische Übungen
Während der Präsenz-Praxiswoche setzen die Auszubildenden den kompletten Untersuchungsgang – von der Anamnese über die Betrachtung des Tieres bis zur Diagnose und der Festlegung der Akupunkturpunkte – um und vertiefen diese. Übungen werden vorwiegend an Pferden und Hunden durchgeführt, und die Teilnehmer werden gebeten, eigene Hunde für die Übungen mitzubringen. Lebensgroße Modelle stehen ebenfalls für das Training zur Verfügung. Diagnostische und druckdolente Punkte werden regelmäßig geübt.
Abschluss: Die Ausbildung endet mit einer freiwilligen mündlichen und praktischen Abschlussprüfung. Auszubildende erhalten umfassendes Lern- und Videomaterial für alle Lernblöcke.
Akupunktur am Pferd / Indikationsbereiche
Mit steigendem Anspruch an die Leistung von Pferden ist auch das Interesse an ergänzenden Therapien gewachsen. Akupunktur wird bei Pferden in verschiedenen Bereichen des Sports und Freizeitreitens eingesetzt, insbesondere zur Schmerzlinderung des Bewegungsapparates. Ziel der Akupunktur ist es jedoch, nicht nur Symptome zu lindern, sondern die zugrunde liegende Ursache zu behandeln – ein zentrales Ziel der Ausbildung.
Akupunktur am Hund / Indikationsbereiche
Erkrankungen des Bewegungsapparates treten bei Hunden und Katzen häufig auf und können die Bewegungsfähigkeit stark beeinträchtigen. Akupunktur ist eine wirksame Alternative zur medikamentösen Schmerztherapie und hat sich bei degenerativen Gelenkserkrankungen, Hüftgelenksdysplasien und Bandscheibenvorfällen als sehr erfolgreich erwiesen. Studien zeigen, dass Hunde mit chronischen Gelenkserkrankungen nach Akupunkturbehandlungen eine mehr als 70%ige Verbesserung ihrer Beweglichkeit erfahren.
Auch bei Stoffwechselstörungen, Magen-Darm-Problemen sowie Haut- und Wundheilungsstörungen ist Akupunktur effektiv und stellt eine wertvolle Behandlungsoption dar. Diese Themen sind wesentlicher Bestandteil der Ausbildung.