Ausbildungsinhalte
Die Grundlage der TCM liegt im Verständnis der 5 Wandlungsphasen bzw. der 5 Elemente. Dieses Basiswissen, kombiniert mit den Symptomen und äußeren Anzeichen unserer Patienten, ermöglicht erst eine sichere Diagnose nach der TCM.
Thematisiert werden unter anderem: die Geschichte der Akupunktur, ihre Wirkweise, Indikationen sowie Kontraindikationen; eine Einführung in die TCM, einschließlich der acht Leitkriterien, der Bedeutung von Yin und Yang sowie deren direkter Umsetzung in die Praxis; die Bedeutung von Qi, Jinye und Jing sowie deren unterschiedliche Formen in der TCM; pathogene Faktoren; die Lehre der Elemente, des Sheng-Zyklus und des Ko-Zyklus; die Funktionskreise in Physiologie und Ätiologie; die Leitbahnen und ihre Besonderheiten; Typbestimmung in der TCM; der Untersuchungsgang in Inspektion, Auskultation, Geruch, Anamnese und Palpation; sowie die Untersuchung des Dreierwärmers und der druckdolenten Punkte – auch sogenannte Triggerpunkte – und deren Symptomzuordnung.
In der Präsenz-Praxiswoche wird die Anwendung dieses Basiswissens anhand vieler Praxisfälle vertieft und von unseren Schülern geübt. So ist der Teilnehmer in der Lage, das Tier gekonnt zu untersuchen, eine Diagnose nach der TCM zu stellen und den Patienten anschließend selbstständig zu behandeln. Durch die Verknüpfung der theoretischen Lernunterlagen mit den entsprechenden Lehrvideos wird der Schüler automatisch auf die Umsetzung in die Praxis vorbereitet und trainiert!
Des Weiteren werden bewährte Punktkombinationen, Nadelkunde, unterschiedliche Stichtechniken und Besonderheiten in der Behandlung besprochen und geübt, auch in verschiedenen, auch schwierigen Situationen am Tier.
Ebenso wird der Einsatz und die Wirkung der Laserakupunktur sowie die Anwendung der Akupunkturbehandlung mittels Laser, einschließlich des Einsatzes der Laserdusche, der sogenannten Low-Level-Therapie (LLT), thematisiert.
Diese Ausbildung bietet auch einen gezielten Einblick in die westliche Schulmedizin und ihre Diagnoseverfahren sowie deren Umsetzung in eine Diagnose nach der TCM. Dabei werden unter anderem folgende Erkrankungen behandelt: Augenerkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates (aktiv/passiv), Hauterkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, Infektionskrankheiten und Stoffwechselerkrankungen.
Der gesamte Untersuchungsgang, von der Anamnese über die Betrachtung des Tieres bis hin zur Diagnosestellung nach der TCM und der Festlegung der entsprechenden Akupunkturpunkte sowie der erforderlichen Behandlung des Tieres, wird von unseren Auszubildenden immer wieder in der Präsenz-Praxiswoche umgesetzt, geübt und vertieft.
Die Übungen finden vorwiegend an Pferden und Hunden statt. Für die Übungen am Hund ist es erforderlich, dass die Teilnehmer Hunde mitbringen und zur Verfügung stellen. Diagnostische/Druckdolente sowie weitere wichtige, praxisrelevante Akupunkturpunkte werden in ihrer Lage bestimmt und immer wieder trainiert. Hierfür stehen auch lebensgroße Modelle zum Training bereit.
Die Auszubildenden erhalten zu den jeweiligen Blöcken umfangreiches Lern- und Videomaterial. Die Ausbildung endet mit einer mündlichen sowie praktischen Abschlussprüfung. Diese ist selbstverständlich freiwillig und nicht zwingend erforderlich!
Akupunktur am Pferd/Indikationsbereiche
Mit zunehmendem Anspruch an die Leistung von Pferden über die letzten Jahre hat auch die Suche nach Therapien zugenommen. Akupunktur wird bei Pferden eingesetzt, deren Nutzung die ganze Bandbreite des Pferdesports und Freizeitreitens abdeckt. Oft konzentriert sich das Interesse an der Pferdeakupunktur auf den Bereich der Schmerztherapie, insbesondere auf den Bewegungsapparat. Da Schmerzlinderung ein sehr wichtiges Gebiet ist, wenden sich viele Pferdebesitzer der Akupunktur zu. Das Ziel der Akupunkteure sollte jedoch nicht nur die Beseitigung der Symptome sein, sondern auch die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache. Dies ist das Ziel der Ausbildung!
Akupunktur an Kleintieren / Indikationsbereiche
Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates treten bei Hunden und Katzen häufig auf. Manchmal verursachen sie eine starke Behinderung des Tieres, und die Tiere können sich nur noch unter großer Anstrengung oder starken Schmerzen fortbewegen. Akupunktur stellt hier eine sehr gute Alternative zur Behandlung mit schulmedizinischen Schmerzmittelinjektionen dar. Veterinärmedizinische Statistiken berichten vom erfolgreichen Einsatz der Akupunktur bei degenerativen Gelenkserkrankungen, Hüftgelenksdysplasien und Bandscheibenvorfällen. So zeigten beispielsweise in einer Studie Hunde mit chronischen degenerativen Gelenkserkrankungen eine mehr als 70%ige Verbesserung ihrer Beweglichkeit nach einer Behandlung mit Akupunktur.
Auch bei Stoffwechselstörungen und Magen-Darm-Störungen ist die Akupunktur das Mittel der Wahl und bietet eine hochwirksame Behandlungsmöglichkeit.
Bei Hauterkrankungen und Wundheilungsstörungen wird Akupunktur ebenso erfolgreich eingesetzt wie die lokale Lasertherapie. All das ist ein Teil der umfangreichen Ausbildung!